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Rudolf-Werner Dreier  ... berichtete der Leiter Kommunikation der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg, Rudolf-Werner Dreier.
 
Montag, 21. April 2008
"Von Elchen, Eichen und Epo - Kommunikation kann Krisen auslösen und lösen" hieß der Titel eines Referats, das der Leiter Kommunikation der Universität und des Universitätsklinikums, Rudolf Werner Dreier, in einer Gemeinschaftsveranstaltung des "Presse & MedienClubs Südbaden" und des "medien forums freiburg" hielt.

 

Als Ausgangspunkt dienten dem Referenten unter anderem zwei Definitionen des Begriffs "Krise": Der Berliner Kommunikationsexperte Dieter Herbst beschreibt "Krise" als einen ungewollten und ungeplanten Prozess von zeitlich begrenzter Dauer und Beeinflussbarkeit, der Schweizer Schriftsteller Max Frisch sah in der Krise einen produktiven Zustand, dem man nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen müsse.

Was nun die Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations - PR) zur Bewältigung einer unvermittelt auftretenden Krise an einer Universität oder in einem Großunternehmen beitragen kann, erläuterte Dreier am Beispiel der Doping- Vorwürfe, die gegen mehrere innerhalb der universitären Einrichtungen tätige Sportmediziner gerichtet wurden. Bevor die Forderungen der Medien und der Öffentlichkeit nach lückenlosen Informationen sich verstärkten, galt es, die geläufigen Instrumentarien wie Pressemitteilungen und Pressekonferenzen einzusetzen, die News zum Doping im Online- Magazin zu veröffentlichen, die Beschäftigten des Klinikums zeitnah zu informieren, die Sponsoren der anstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten zum 850jährigen Bestehen der Universität zu unterrichten sowie den Politikern die Zusammenhänge zu schildern. Krisenmanagement muss nach Darstellung Dreiers die Offensive suchen, darf nichts verdrängen, abwiegeln oder vertuschen und sollte früher oder später ohnehin ans Tageslicht kommende Informationen nicht scheibchenweise herausgeben. Die Schwierigkeiten einer mediengerechten Aufarbeitung von Informationen im Krisenfall sah Dreier vor allem in der Gleichzeitigkeit und Fülle der Ereignisse, in deren Unberechenbarkeit, in Informationslücken, denen sich auch der Pressesprecher gegenübersieht oder in einem bestehenden Loyalitätskonflikt.