Fritz Walter Keller: Er ist Gastronom, Hotelier, Winzer und Weinhändler, der zuletzt durch seinen Deal mit Discounter Aldi von sich reden machte. Im Vorstand des Sportclubs Freiburg ist er für Vermarktung und Sponsoren zuständig, seit November 2009 hat er kommissarisch die Aufgaben des Vorsitzenden Geschäftsführers im Vorstand des Sportclubs übernommen, im September kandidiert er für den Vorsitz.
Gut gelaunt und eingestimmt vom 3:0 seiner Mannschaft gegen den FC Souchaux stand Keller am Mittwoch, den 21. Juli 2010 den Mitgliedern des Presse-und Medienclubs Südbaden in der Villa Ganter in Freiburg Rede und Antwort. Freimütig gestand er auf die Frage von Moderator Ulf Tietge ein, dass sein jugendliches Fußball-Talent seinem Namensgeber Fritz Walter ganz und gar nicht gerecht wurde.
Dennoch ist seine Verbundenheit zum Fußball bei ihm ebenso ausgeprägt, wie seine Liebe zur Region. Und so war es nur konsequent, dass er Ja gesagt hat, als er gebeten wurde, den SC in schwierigen Zeiten nach dem Tod von Achim Stocker zu unterstützen. Für ihn ist der Fußballverein ein wichtiger Imageträger für die Region und ganz besonders für Freiburg. Und so wundert es nicht, dass er sich wünscht, dass noch viel mehr Freiburger Mitglied beim SC werden. Keller fährt in dieser Sache einen anderen Kurs als sein Vorgänger: „Derzeit hat der Sportclub 3000 Mitglieder – das ist im Vergleich zum Rest der Liga viel zu wenig.“
Keller erläuterte den Journalisten und PR-Schaffenden auch, warum an einem Stadionneubau oder einer Erweiterung des bestehenden Stadions kein Weg vorbei führe. Neben finanziellen Gründen sei es vor allem die Lage des jetzigen Stadions, die von 2015 an im Lizenzierungsverfahren für die erste Liga Probleme bereiten werde. Da sich rund um das Stadion ein Wohngebiet befindet, darf der Sportclub nur maximal vier Abendspiele pro Jahr austragen.
Frank und frei gewährte Keller den Mitgliedern des Presseclubs auch einen Einblick in seine Pläne für die Zukunft. Um Kindern die Kultur des Essens näher zu bringen, arbeitet er an einem Projekt, mit dem Schulkindern wichtige Basisinformationen zu Lebensmittel und Ernährung nahegebracht werden sollen. „Wer weiß denn heute noch, wie man Brot backt? Mit dem Siegeszug der Tiefkühlkost geht ein Stück Kulturgut verloren – von der Lebensqualität ganz zu schweigen“, so Keller.
